Am kommenden Wochenende wird in St. Gallen anlässlich der Hallen-Schweizermeisterschaften der Aktiven um Titel, Medaillen und persönliche Bestleistungen gekämpft.
Leichtathletik / Hallen-Schweizermeisterschaften
Géraldine Ruckstuhl und Raphael Huber verfolgen dabei unterschiedliche Ziele. Die Augen der Leichtathletikfans sind am Wochenende nach St. Gallen gerichtet, wo die Hallen-Schweizermeisterschaften der Aktiven ausgetragen werden. Die Titelkämpfe bieten die letzte Möglichkeit, um sich für die Hallen-Europameisterschaften, die vom 2. bis 5. März in Istanbul stattfinden, zu qualifizieren. Dementsprechend gut besetzt sind die Startfelder. Mit Mujinga Kambundji, Annik Kälin, Ditaji Kambundji, Simon Ehammer und Ricky Petrucciani sind sämtliche Schweizer Medaillengewinnerinnen und -gewinner der Europameisterschaften in München am Start.
Raphael Huber jagt die nächste Bestweite
Géraldine Ruckstuhl und Raphael Huber stehen in St. Gallen zwar nicht in der Favoritenrolle, dennoch dürften sie bei der Vergabe von Edelmetall mitreden. Während die Altbürerin über 60 Meter Hürden, im Hoch-und Weitsprung sowie im Kugelstossen antritt, konzentriert sich Raphael Huber auf den Weitsprung. Der 26-Jährige stellte vor zwei Wochen am Hallenmeeting in Magglingen mit einer Weite von 7.52 Meter eine persönliche Bestleistung auf. Lediglich die beiden Mehrkämpfer Simon Ehammer und Finley Gaio sind in diesem Jahr weiter gesprungen als der Athlet des STV Willisau. Bei normalem Wettkampfverlauf dürfte Überflieger Simon Ehammer in einer eigenen Liga springen. Dahinter wird in Abwesenheit von Finley Gaio jedoch ein spannender Kampf um die weiteren Podestplätze erwartet. Dafür infrage kommen nebst dem letztjährigen Bronzemedaillengewinner Raphael Huber Jarod Biya (CA Genève) und Fabio Luginbühl (LV Thun).«Ich reise mit dem Ziel, das Beste aus mir herauszuholen nach St. Gallen und hoffe, dass ich mich weiter steigern kann. Ich möchte mich auf mich und meine Sprünge konzentrieren, Spass haben und eine Topleistung realisieren», erklärt Raphael Huber, der sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche absolviert.
Géraldine Ruckstuhl möchte die Spezialistinnen ärgern
In einer ganz anderen Situation befindet sich Géraldine Ruckstuhl. Mit einem Trainer-und Umfeldwechsel, verletzungsbedingten Zwangspausen und gesundheitlichen Rückschlägen liegen turbulente Monate und Jahre hinter ihr. Nun befindet sie sich auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Nachdem sie in den vergangenen Wochen bereits an diversen Wettkämpfen im In-und Ausland teilgenommen hat, gilt es in St. Gallen noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren und wichtige Erkenntnisse für den Aufbau im Hinblick auf den Sommer zu gewinnen. «Das Energielevel ist nicht mehr so hoch. Dennoch werde ich versuchen, die technischen Inputs umzusetzen und meine An-und Abläufe unter Wettkampfbedingungen zu testen.» Am Samstagmorgen wird die bald 25-jährige Athletin des STV Altbüron an einem Winterwurf-Wettkampf in Luzern im Speerwerfen antreten. Danach reist sie in die Ostschweiz, wo sie im Weitsprung und im Kugelstossen startet. Am Sonntag folgen dann die Wettkämpfe im Hochsprung sowie über 60 Meter Hürden. «Ich freue mich riesig, wieder einmal unter Wettkampfbedingungen Speer zu werfen. Im Hoch- sowie im Weitsprung kam der Sprungaufbau aufgrund der Fussverletzung zu kurz, weshalb wir in den kommenden Wochen vermehrt daran arbeiten werden. Spezifische Weiten oder Höhen habe ich mir in diesen Disziplinen nicht vorgenommen. Über die Hürden möchte ich einen guten Lauf zeigen, der hoffentlich für die nächste Runde reicht.» Im Kugelstossen gehört die Kauffrau zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen. «Wenn ich es schaffe, technisch gut zu werfen und die Kugel richtig zu treffen, ist einiges möglich. Cool wäre, wenn ich die Spezialistinnen etwas ärgern könnte.» Nach den Titelkämpfen wird sich Géraldine Ruckstuhl eine kurze Pause gönnen, ehe sie den Aufbau im Hinblick auf die Sommersaison startet. sb