Tagesbericht vom Donnerstag, 13.07.2023

Dass auch blinde Hühner mal ein Körnchen finden können, bewies der letztjährige Lagerdonnerstag so eindrücklich wie das gestrige ohrenbetäubende Blitzgedonnere am Herisauer Nachthimmel. Das wegen möglicher Doping-Vergehen, einseitiger Windböen und zu starken Schneefalls ohnehin noch in Volketswyl hängige Leitermatchresultat auf dem Bad Ragazzer Giesserpark-Rutschnaturrasen soll aus FVT-Sicht wieder ganz nach zuvoriger 18-jähriger Tschutti-Dominanz in die traditionellen Siegesbahnen gelenkt werden.

Das Anschwitzen für den abendlichen Gladiatorenkampf nach beschokopulverten Brotbrösmelis erfolgt in den neu gewählten Sportdisziplinen. Nach geschüttelbecherten Namenslisten können die 102 Sportnasen also neue Disziplinenluft schnuppern. Dabei versucht sich der ähnlich wie die einst von Troja überlaufenen griechischen Tzatziki-Schleckern und Feta-Fressern polysportive Ameisenhaufen ebenfalls im neo-olympischen Burgenbau und stürmen die gespachtelten Festungen wie die gestern eingeflogene Luca Peter’sche FVT-Sturmspitze. Auf der göttlich bewässerten Ebnetter Rundbahn schlittern sich die Kambunjis zu neuen Weitsprungweiten, während die vom baumstammdick bewädelten Wädli-Väli und dem in Sachen Oberschenkelumfangsgrösse seinem Kollegen in nichts nachstehenden Terminator-Phil – die übrigens zwei Drittel des berühmt-berüchtigten Höibüüch-Trios ausmachen – Bizepsmasseuren mit heute hundertprozentiger Frauenquote die Steinwürfel ins Sandbecken bömmeren, sodass in der Ostschweiz umgehend eine neue Meteo-Gewitterwarnung der Stufe 3 durch die ohrenkrebsgefährdenden Ostschweizer Radiosendo gepfeffert wird. Im dreihalligen Sportzentrum, wo bereits die Vorbereitungen für den abendlichen Championsleague-Kracher auf Hochtouren laufen, versuchen sich die Handball-Schnüppeler im abends weniger erfolgreichen Lattenschiessen, und die Magnesiumkünstler wagen den von den Ehammers importierten crossmethodialen Trampolin-Dreisprung.

Für pudel-wohliges Sättigungsgefühl sorgt der Vierbeiner-dominierte Mittagsimbiss. Statt Kebap-Verschnitt mit oder ohne Scharf gibts es am Dönerstag den eingeklemmten heissen Dalmatiner. Die somit optimal eingestellten Schnüffelnasen werden beim nachmittägigen Foxtrail nämlich auf die Probe gestellt. Mit modernster Whatsapp-Technologie werden die Sherlocks durch das Herisauer Strassennetz navigiert. Während einige menschgewordene Garmin-Navis mit einer Zielsicherheit zu den Posten fliegen, wie sie vor einigen Jahren einst die Lagerkids im Einbauschrank-Dartpfeilwerfen bewiesen (und damit den Zorn des furiosen Kellerschen Chälblihallenwarts auf sich zogen), streunen die kompasslosen Geographie-Fensterplatzschüler wie ein wild gewordener Bienenstock umher – Schwarmintelligenz Fehlanzeige.

Dennoch sind am Ende sämtliche Mensaplätze wieder vollbesetzt, wenn mit kohlenhydratisierten italienischen Tschinggen-Pi-Tellern die Leistenmuskulaturen kilokalorie-energetisch aufgeputscht werden. Um nun die Hallen-Nockenschuhe zu schnüren und sich auf einen wenig schienbeinschonenden Fussballabend einzustellen. Die bis in die leicht verfusselten Zehennägelspitzen motivierten FVT-Gladiatoren wollen von Beginn weg die Salamitaktik der durchaus auch ambitionierten Kidstruppe durchschauen und beweisen, dass in der Regel Ausnahmen doch die Regel bestätigen. An dieser Stelle verabschiedet sich die Lagerredaktion in die Dampfkessel-Katakomben und wird morgen im separaten Leitermatchbericht über das Geschehen in der Saunahalle berichten.

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3 Umdrehungen des kleinen Zeigers später liegen sich die FVT-Gladiatoren in den Armen und legen die unverschwitzten Liibli anständig zusammengefaltet zurück in den Kleiderschrank. Am Ende steht ein diskussionsloser, kristallglasklarer und zu keinem Zeitpunkt gefährdeter 5:3-Sieg für die haushohen Favoriten zu Buche. Alles Weitere entnehmt ihr morgen im separaten Matchbericht.