Saisonvorschau & Cup-Vorbericht Herren 1
Herren 1, Mobiliar Cup, STV Willisau (M1) – TV Möhlin (NLB) // am Mittwoch, 23.08.2023, um 20:30 Uhr, Willisau Hallenbadhalle
*** Bericht des Willisauer Boten, Ausgabe vom Dienstag, 22.08.2023, Autor: Patrik Birrer ***
Mit dem Cup-Spiel gegen den NLB-Verein Möhlin beginnt für die 1. Mannschaft des STV Willisau heute Mittwoch die neue Saison. Den vollen Fokus legen die Hinterländer jedoch auf die Meisterschaft, wo sie erstmals seit der Spielzeit 2014/15 wieder in der 1. Liga vertreten sind.
von Patrik Birrer
Neun lange Jahre hatten Aktive, Ehemalige, Verantwortliche und Fans der Handballabteilung des STV Willisau auf die Rückkehr in die 1. Liga gewartet. Und dann, als der Aufstieg feststand, blieben die ganz grossen Emotionen doch aus. Wegen der Spielklassenreform in der 1. Liga und verschiedenen Verzichten standen die Willisauer im vergangenen April plötzlich und ohne Entscheidungsspiele als Aufsteiger fest. Keine Frage: Die Promotion für das Team von Trainer Arno Huber war nach einer sehr starken Saison mehr als verdient. Doch die unmittelbare, überschwängliche Freude, die mit einem entscheidenden Erfolg auf dem Spielfeld verbunden ist, sie fehlte. Gefeiert wurde der Aufstieg damals natürlich trotzdem. Spätestens seit Ende Mai liegt der Fokus jedoch voll auf der Vorbereitung auf die neue Saison.
Ein neues Co-Trainer-Trio
Nur weil seine Mannschaft eine Liga höher spiele, habe er in der Vorbereitung keine völlig neuen Schwerpunkte gesetzt, erklärt Trainer Arno Huber. «Aber wir müssen uns schon bewusst sein, dass in der 1. Liga ein ganz anderer Wind weht.» Der Hergiswiler geht in die bereits sechste Saison als Verantwortlicher des Willisauer Fanionteams. In der neuen Saison kann der 43-Jährige auf ein hochkarätiges Co-Trainer-Trio, bestehend aus Philipp Mehr, Marco Hansen und Ilir Blakaj, zählen. Sie wechseln sich in den Trainings und an den Spielen ab und bringen neue Impulse ins Team. «Es war schon länger mein Wunsch, jemanden an meiner Seite zu haben. Dass es nun auf diese Saison hin mit dieser Lösung geklappt hat, ist hocherfreulich», so Huber.
Die nötige Härte angewöhnen
Vor allem in Bezug auf das Körperspiel werde sich sein nach wie vor junges und auf Stufe 1. Liga doch recht unerfahrenes Team auf eine deutlich härtere und intensivere Gangart einstellen müssen. «Das zu trainieren, ist schwierig», so Huber. In den Trainings versuche er unablässig, auf diesen Punkt hinzuweisen und seine Spieler zu pushen. Eine ganz wichtige Rolle nehmen diesbezüglich die auf diesem (und noch höherem) Niveau erfahrenen Brian Büchli und Jan Peter ein. Für Büchli, der vom B-Ligisten Emmen zurück zu seinem Stammverein wechselte, ist die zentrale Rolle als Abwehrchef vorgesehen. Überhaupt ortet Huber aufgrund der Erkenntnisse der Vorsaison im Deckungsverhalten am meisten Verbesserungspotenzial. Vom ehemaligen NLA-Spieler Jan Peter werden genau wie im Aufstiegsjahr offensiv wie defensiv entscheidende Impulse erwartet. «Mit ihrer Erfahrung müssen sie das Team gerade in den Trainings immer wieder ans Limit treiben. Denn wenn wir nicht mit der nötigen Härte und Intensität trainieren, werden wir in den Spielen grausam auf die Welt kommen», prophezeit Huber.
Ungewissheit, aber keine Bedenken
Was das Saisonziel angeht, so gibt sich Huber keinen Illusionen hin. «Der Ligaerhalt geniesst oberste Priorität, da müssen wir realistisch sein. Es wird zunächst darum gehen, uns möglichst schnell in der neuen Liga zurechtzufinden. Aber wir dürfen nicht nervös werden, wenn es zu Beginn noch etwas harzig laufen sollte.»
Als Aufsteiger sei stets ein bisschen ungewiss, wo man im Vergleich mit den etablierten Teams genau stehe, sagt Huber. Bedenken, seine Mannschaft könnte in den ersten Spielen nicht konkurrenzfähig sein, hat er dennoch keine. «Ich weiss, was die Jungs zu leisten im Stande sind und mit welcher Motivation sie zur Sache gehen. Entscheidend für unser Abschneiden wird auch in der 1. Liga sein, wie konstant wir unsere fraglos vorhandenen Fähigkeiten auf den Platz bringen können.»
Cup-Vorschau: Ein willkommener Test zu ungelegener Zeit
Heute Mittwoch bestreiten die Willisauer Handballer im Rahmen der 1. Vorrunde des Mobiliar Handball Cups das erste Pflichtspiel seit dem Aufstieg in die 1. Liga. Mit dem TV Möhlin aus der Nationalliga B wartet sogleich ein echter Gradmesser auf die Hinterländer. Trainer Arno Huber ist froh um diese Partie gegen einen starken Gegner. Er macht aber keinen Hehl daraus, dass er und sein Team die Partie gerne um eine Woche nach hinten verschoben hätten. Doch dafür waren die Aargauer nicht zu haben und so gilt es für die Willisauer nur drei Tage nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Altenheim/Deutschland und zweieinhalb Wochen vor dem Meisterschaftsauftakt auswärts bei der SG TSV Frick am Samstag, 9. September, ein erstes Mal ernst. «Der Vergleich mit einem NLB-Team wird uns einen guten Vorgeschmack geben, was uns in der neuen 1.-Liga-Saison erwartet. Ich erhoffe mir einige wertvolle Aufschlüsse. Wir haben absolut nichts zu verlieren, wollen an unsere Leistungsgrenze gehen und versuchen, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten», so Huber.