Matchbericht

Herren 1, 1. Liga, STV Willisau – HC Kriens, 41:34 (21:14) // Samstag, 24.02.2024

Nach drei Niederlagen de suite sollte die Mini-Negativserie für die Handballer des STV Willisau am letzten Samstag reissen. Nach dem denkbar knapp verlorenen Hinspiel hatte man gegen den HC Kriens ohnehin noch eine Rechnung offen. Herausragende Startminuten und vollste Intensität waren letztendlich den Unterschied zugunsten der Gastgeber.

von Tatjana Wüthrich und Ramon Marti

Bombenstart für Willisau, schlechter Start für Kriens: Das Heimteam legte los wie die Feuerwehr, war bis in sämtliche Finger- und Zehenspitzen mit Energie geladen. Die Gäste wiederum wirkten zu Beginn überfordert mit der Intensität und Wucht des Gastgebers. Sie wurden förmlich überrannt, beinahe schon überfahren, und wurden zu unpräzisen Abschlüssen und technischen Fehlern gezwungen. Mit einem Fuss an der Grenze des Erlaubten stehend, liessen die Willisauer den Kriensern in der Startphase kaum einen Abschluss zu und zogen schnell mit 6:0 (!) davon. Weder die gegnerische Defensive noch die frühen schiedsrichterlichen Mahnungen, Verwarnungen und Zeitstrafen – nach nur zwei Zeigerumdrehungen kassierten die Gastgeber bereits zwei gelbe Karten und eine Zweiminutenstrafe – vermochten die Power der Willisauer zu bändigen. Es war augenfällig: Die Mini-Negativserie von zuletzt drei Niederlagen de suite sollte hier und heute enden.

Stimmungsvolle, volle Hallenbadhalle

Erst in der siebten Spielminute konnten die Krienser das erste Tor erzielen und in das Spielgeschehen miteingreifen. In der Folge blieb die anfänglich herausgespielte Tordistanz bestehen. Die Anhänger des STV Willisau waren von Beginn weg da und spornten ihre Schützlinge zu Höchstleistungen an. Die Stimmung in der beinahe überfüllten Hallenbadhalle war bombastisch und die Emotionen waren ebenfalls vorhanden. Dies tat dem Team um Trainer Arno Huber mehr als gut. Die Energie war da, die Präzision stimmte – beinahe jeder Wurf landete im gegnerischen Tornetz – die Grafenstädter harmonierten auf dem Feld. Besonders Spielmacher Jan Peter lief zur Höchstform auf, markierte alleine in den ersten 20 Minuten acht Treffer – bis zum Schlusspfiff sollten es fünfzehn werden.

Obwohl sich das Geschehen gegen Ende der ersten Hälfte etwas zu beruhigen schien, kamen die Krienser nicht an das Heimteam heran. Auch das Team-Time-Out der Gäste kurz vor Ende der ersten Halbzeit konnte nichts daran ändern. Und so marschierten die beiden Teams mit einem Resultat von 21:14 zum Pausentee.

Willisauer auch nach der Pause «on Fire»

«Jetzt nicht nachlassen und weiterhin Präsenz markieren», meinte Trainer Arno Huber in der Kabine.

Diese Worte scheinen Wirkung gezeigt zu haben, denn nach dem Seitenwechsel drückte seine Truppe weiterhin aufs Gaspedal. Die Angriffe wurden effizient vorgetragen, die Chancenverwertung zufriedenstellend – wenn auch der Krienser Schlussmann Sven Näf das eine oder andere Mal sein Können aufblitzen liess und vermehrt starke Paraden zeigte.

Schadloser Schreckmoment und torreiche Schlussminuten

Generell war die Partie inzwischen von wenigen Fehlern geprägt, die Teams wechselten sich mit Einträgen in die Torschützenliste ab. Doch die Willisauer liessen nichts zu, blieben konzentriert, haben Siegesluft gerochen. Daran konnte auch die Zeitstrafe, die Jan Peter noch absitzen musste, nichts ändern. Jedoch gab es kurz einen Schreckmoment für das Heimteam, denn das Gesicht vom Willisauer Schlussmann Sandrin Roos machte Bekanntschaft mit einem Krienser Geschoss des gegnerischen Teams. Wenn auch die Aktion zusätzlich zu einem Siebenmeter für die Gäste führte – regeltechnisch korrekt, wenn auch zum Unmut vieler Fans – richtete sie weder für die Willisauer noch für Sandrin Roos bleibenden Schaden an, der Torwart konnte die Partie zu Ende spielen.

Zehn Minuten vor Schluss musste die Liste der 2-Minuten-Strafen noch einmal vergrössert werden auf Seiten der Willisauer: Brian Büchli wurde auf die Bank verwiesen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 34:27. Doch auch diese Strafe konnte nichts mehr am Ausgang der Partie ändern. Die Willisauer nahmen die in den ersten Minuten herausgespielte Führung übers ganze Spiel mit und gewannen nach torreichen Schlussminuten verdient mit 41:34. Die Mini-Niederlagenserie reisst, die Revanche für das denkbar knapp verloren gegange Hinspiel ist geglückt.

Bereits nächste Woche am Samstag, 02.03.2024 geht es für die Willisauer weiter. Dann treten sie in Widen Burkertsmatt beim HC Mutschellen an.

STV Willisau – HC Kriens 41:34 (21:14)

Willisau Hallenbad – 150 Zuschauer – SR: Nayer & Pfenninger – Strafen: 4×2 Minuten gegen den STV Willisau, keine Strafen gegen den HC Kriens

STV Willisau: Mehr/Roos; Büchli Mark (4), Schärli (1), Schacher (5), Peter (15), Kurmann (4), Schmidiger, Mühle (5), Aregger (2), Büchli Brian (5) – Coach: Huber, Borer, Moser, Mehr

HC Kriens: Näf/Flückiger; Augugliaro (3), Buholzer Sven (4), Baumann, Duodu (1), Schmidt (2), Hochuli (6), Flückiger (5), Schnetzler (2), Bühler (6/2), Schnyder Leo (5) – Coach: Mayabanza