Zehn Sekunden vor Schluss kam er: Der Treffer zum vielumjubelten 8:7-Sieg der Willisauer Korbballerinnen gegen Oberaach. Es war die letzte Partie des Tages am vergangenen Sonntag an dieser dritten Spielrunde der Nationalliga B, welche eigentlich im Juni hätte stattfinden sollen, wegen des nassen Wetters aber in den August verschoben wurde. Die Willisauerinnen erwischten in dieser Partie den besseren Start und lagen zwischenzeitlich mit 4:2 in Front. Oberaach liess aber nicht locker und konnte bis zur Pause wieder ausgleichen. Die Bedingungen waren happig, die Sonne brannte auf den Kunstrasen in Büsingen. Doch die Willisauerinnen wollten diesen Sieg unbedingt, warfen nochmals alles rein. Das Duell blieb bis zum Spielende ein stetiger Schlagabtausch, kurz vor Schluss stand es unentschieden. Nach einem Fehlwurf von Seiten Oberaachs konnte der STVW eine Minute vor Schluss nochmals einen Angriff lancieren. Diese Situation, die man in den letzten Trainings immer wieder geübt hatte, lösten sie wie anfangs erwähnt genau nach Plan.
Es war ein wichtiger Sieg an diesem Tag, der ansonsten überhaupt nicht nach dem Gusto der Willisauerinnen verlaufen war. Gegen Pfyn und Nunningen mussten sie zuvor zwei ärgerliche Niederlagen einstecken. Ein Blick auf die Tabelle zeigt: Die beiden Mannschaften konnten nun die Grafenstädterinnen überholen. Nur Oberaach liegt noch mit vier Punkten Rückstand auf dem letzten Platz hinter Willisau. Für das STVW-Team wären drei Siege heute Pflicht gewesen, wenn sie sich wieder nach vorne hätten orientieren wollen. «Wir wollen uns davon nicht verunsichern lassen. Noch bleiben uns drei Runden, um uns wieder von den Abstiegsrängen zu entfernen», sagt Spielertrainerin Jasmin Bürli.
Aufholjagd wird nicht belohnt
Es ist nicht so, dass die Willisauerinnen an diesem Sonntag schlecht gespielt hätten. Die Verteidigung war stark, nur wie immer haperte es im Angriff. Gegen die NLA-Absteigerinnen Pfyn war dies vor allem in der zweiten Halbzeit der Fall. Während die Luzernerinnen im ersten Umgang noch mit 5:3 in Führung gelegen hatten, ging nach dem Pausentee nichts mehr. Pfyn traf insbesondere von weitem immer besser und nahm Fahrt auf. Die Willisauerinnen ärgerten sich ihrerseits über die Würfe, die sie zuvor immer schön herausgespielt hatten, jedoch – häufig aus aussichtsreichen Positionen – nicht verwerten konnten. Ein letztes Aufbäumen zum Schluss brachte nichts mehr: Die Partie ging mit 9:7 verloren.
Die Partie gegen Nunningen verlief ähnlich. Hier gelang den Willisauerinnen in den ersten 20 Minuten kein einziger Treffer. Erneut konnten die Chancen unter dem Korb sowie aus der Ferne nicht genutzt werden. Die Defensive war wiederum solid. Die grossgewachsene Center-Spielerin von Nunningen konnte aus dem Spiel genommen werden und so kamen die Gegnerinnen nicht wirklich zu vielen Chancen. Ein 0:3-Rückstand zur Pause kann noch aufgeholt werden, sagten sich die STVW-Spielerinnen. Sie lancierten eine starke Aufholjagd, kämpften bei den heissen Bedingungen um jeden Ball. Die Chancenverwertung verbesserte sich etwas, doch auch hier reichte es nicht mehr, um die Gegnerinnen noch abzufangen. Die Willisauerinnen pressten gegen Spielende zwar noch stark und konnten ein ums andere Mal den Ball zurückerobern, doch konnten es nicht in Zählbares ummünzen. So jubelte schliesslich Nunningen über den 6:5-Sieg.
«Wir sind grundsätzlich zufrieden mit unserer Leistung und haben gut verteidigt. Doch es wären definitiv drei Siege dringelegen. An unserer Chancenauswertung müssen wir definitiv weiter arbeiten», sagt Bürli. Für die Spielerinnen gelte es, den Dämpfer schnell abzuhaken. Denn bereits nächsten Sonntag kommt es zum eigentlichen Rückrundenstart in Brügg. Die Willisauerinnen haben dort die Chance auf Wiedergutmachung. (fmü)