Am Samstag, dem 28. September 2024, verwandelte sich Willisau ins Zentrum des Geräteturnens. Rund 350 Turnerinnen und Turner aus der ganzen Schweiz traten in der BBZ-Halle an, um sich beim Saisonfinale, der SM-Challenge, zu messen.

Die diesjährige Ausführung der SM-Challenge durfte der STV Willisau im Auftrag vom Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden durchführen. »Es war toll, zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer in der BBZ-Halle begrüssen zu dürfen. Zudem diente die SM-Challenge als beste Werbung für den Turnsport», äusserte sich Caroline Hodel (OK, STV Willisau) nach dem Anlass.

Die SM-Challenge war der vierte und entscheidende Qualifikationswettkampf für die Schweizermeisterschaften der Turnerinnen und Turner von Turnverband Luzern Ob- und Nidwalden. In den Kategorien K5, K6, K7 (Elite) sowie bei den Damen und Herren wurde mit spektakulären Übungen um die letzten Startplätze gekämpft.

Schon im Vorfeld war klar, dieses Wettkampfereignis würde hochklassig sein, da nicht nur die besten Turnerinnen und Turner der Zentralschweiz antraten, sondern auch viele Talente aus der ganzen Schweiz. Eine besondere Spannung lag in der Luft, denn 165 zusätzliche Athletinnen und Athleten, die bereits an den Schweizermeisterschaften 2023 teilgenommen hatten, waren startberechtigt. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer bedeutete dies ein wahres Spektakel mit den „Besten der Besten“ auf höchstem Niveau. Zudem sorgte auch die SUPER Challenge und somit das grosse Finale für äusserst tolle Momente.

Starke ausserkantonale Konkurrenz

In der Kategorie K5 bei den Turnerinnen setzte sich Natalie Blaser von der Turnfabrik Frauenfeld an die Spitze. Mit einer Gesamtpunktzahl von 38.05 überzeugte sie durch eine herausragende Leistung an allen Geräten. Ihre stärkste Disziplin war der Sprung, wo sie sich mit 9.70 Punkten nicht nur den ersten Platz sicherte, sondern auch den Einzug ins Tagesfinale der SUPER Challenge. Die zweitplatzierte Stella Fent vom St. Galler Turnverband landete mit 37.60 Punkten hinter Blaser. Die Bronzemedaille durfte sich Mona Mathis von Getu Obwalden mit 37.40 Punkten umhängen lassen.

Auch bei den Turnern der Kategorie K5 war der Kampf um Gold intensiv. Hier konnte sich Linus Ender vom Kanton Aargau mit 47.20 Punkten klar durchsetzen. Den zweiten Platz belegte Fabian Kneubühler vom STV Sempach mit 46.50 Punkte. Olivier Molyneaux, ebenfalls Kanton Aargau, sicherte sich mit 46.20 Punkten den dritten Rang. Rony Frank vom STV Roggliswil sicherte sich mit einem gelungenen Wettkampf in der Kategorie 5 die letzte Auszeichnung.

In der Kategorie K6 der Turnerinnen dominierte Lara Dillschneider vom TV Büron. Sie zeigte sich an allen Geräten souverän und verdiente mit 38.40 Punkten und einem grossen Vorsprung den klaren Sieg. Den zweiten Platz belegte Lara Bühlmann vom STV Sursee mit 37.53 Punkten nur knapp vor der Turnerin vom BTV Luzern, Stefanie Zurkirchen. Aline Kaufmann (TV Grosswangen), Nana Willimann und Liara Gut (beide STV Ettiswil) zeigten einen tollen Wettkampf. Alle drei erturnten sich in der Endwertung einen Notendurchschnitt von über 9.00 und durften verdient eine Auszeichnung entgegennehmen.

Zugleich gab es bei den Turnern der Kategorie 6 grossartige Leistungen zu bewundern. Kim Dössegger vom Team Bern führte mit einer Gesamtpunktzahl von 47.20 das Feld an. Auf dem zweiten Rang folgte nur knapp dahinter Mario Fischbacher vom St. Galler Turnverband mit 47.10 Punkten, vor dem drittplatzierten Luis Harder vom Kanton Aarugau mit 46.95 Punkten. Jarno Hirschi vom TV Grosswangen verpasste die Auszeichnung am Ende des Wettkampfes um nur wenige Punkte.

Auch in der Kategorie Damen war der Wettkampf spannend. Sarah Baumann vom Kanton Aargau setzte sich mit 37.75 Punkten an die Spitze des Feldes und setzte nach ihrem letztjährigen Schweizermeistertitel in dieser Kategorie erneut einen Standpunkt. Laura Stütz vom STV Beromünster platzierte sich mit 37.20 Punkten auf Rang zwei, gefolgt von Natalie Schneider, ebenfalls vom Kanton Aargau. Michelle Meier (TV Grosswangen) und Larissa Schubert (STV Roggliswil) lieferten beeindruckende Leistungen und durften sich über gelungene Übungen freuen. Die Auszeichnung verpassten die beiden nur knapp.

Sieg für Hofstetter

In der Kategorie Herren triumphierte Christian Hofstetter vom STV Ettiswil mit einer Gesamtwertung von 46.90 Punkten. Er zeigte an den Ringen und am Sprung herausragende Leistungen und dominierte den Wettkampf klar. Hofstetter brillierte bereits an diversen Mehrkämpfen in dieser Saison und darf heuer in Willisau eine weitere Goldmedaille zu seiner Sammlung legen. „Ich war froh, dass ich den Wettkampf gut und ohne grosse Fehler durchziehen konnte“, sagte Hofstetter kurz nach seinem Auftritt. Auf dem zweiten Platz landete Benedict Portmann vom TV Triengen mit 45.75 Punkten. Rafael Zihlmann vom STV Malters STV komplettierte das Podest mit 45.15 Punkten.

In der Königskategorie 7 der Turnerinnen triumphierte Kaya Dimmler vom BTV Luzern. Sie zeigte bereits während der Saison starke Wettkämpfe und durfte sich in Willisau über eine weitere Goldmedaille freuen. An allen Geräten präsentierte Dimmler beeindruckende Leistungen und erreichte insgesamt 38.10 Punkte, wie auch den Einzug in die SUPER Challenge an ihrem Paradegerät Reck, mit der Vornote 9.70. Dicht hinter ihr platzierte sich ihre Mitstreiterin Paciane Bo Studer vom TZN Nidwalden, die mit 38.05 Punkten ebenfalls eine überragende Leistung zeigte. Den dritten Platz belegte Flavie Beuchat vom Fémina-Sport Glovelier, die Vizeschweizermeisterin vom vergangenen Jahr im Mehrkampf, mit 37.73 Punkten. Lena Purtschert (STV Roggliswil), Corinne Holzmann (TV Grosswangen) und Marion Strebel (STV Altbüron) vertraten die Region in der Königskategorie. Die drei Turnerinnen zeigten solide Wettkämpfe, vor allem die Bodenübungen, die je mit 9.20 Punkten und höher belohnt wurden.

In der Elite Kategorie 7 der Turner ging Christoph Schärer vom Team Bern allen voran. Der Schweizermeister im Mehrkampf vom Jahr 2017 erturnte sich in Willisau 48.23 Punkte und durfte verdient auf das oberste Treppchen steigen. Das Kopf an Kopf rennen um Platz zwei und drei entschied Severin Sollberger vom TV Ziefen für sich und durfte sich mit einem Gesamttotal von 47.65 die Silbermedaille umhängen lassen. Nur 0.02 hundertstel weniger und somit knapp dahinter, platzierte sich Stefan Meier vom TV Rickenbach. Pascal Bättig und Manuel Bernet vom STV Altbüron stellten ihr Können unter Beweis und platzierten sich schlussendlich unter den ausgezeichneten Turnern der Kategorie 7. Simon Steffen, ebenfalls STV Altbüron, verpasste den Platz für eine Auszeichnung lediglich um wenige Punkte.

Das grosse Finale – die SUPER Challenge

Viele spektakuläre Momente wurden tagsüber präsentiert und dennoch sorgte die SUPER Challenge am Ende des Wettkampftages für ein besonderes Highlight. Die sechs Turnerinnen und sechs Turner mit den höchsten Einzelgerätenoten über den gesamten Wettkampftag hindurch qualifizierten sich für das grosse Finale. Mit grossartiger Stimmung auf der Tribüne der willisauer BBZ-Halle, durften die Talente ihre Übungen an ihrem Paradegerät erneut zeigen. Tatkräftige Unterstützung und tosender Applaus lies die Nervosität der Athletinnen und Athleten sichtlich steigen. Dies war im Ernstfall jedoch kaum spürbar. Souveräne Übungen und nervenstarke Leistungen lieferten die Finalistinnen und Finalisten an ihrem jeweiligen Gerät. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dies ein ganz besonderer Moment, den die volle Aufmerksamkeit vom ganzen Publikum, wie auch von den Mitstreitenden, wurde ihnen gewidmet. Bewertet wurden die Turnerinnen und Turner jeweils von drei Wertungsrichterinnen und Wertungsrichter, wobei schlussendlich der Notendurchschnitt der drei Einzelnoten zum Endresultat führte. Der heissbegehrte Wanderpokal und den Sieg der SUPER Challenge sicherte sich bei den Damen Paciane Bo Studer vom TZN Nidwalden mit der Note 9.733 am Boden. Bei den Herren nahm Christoph Schärer vom Team Bern mit der Note 9.867 am Reck den Pokal jubelnd entgegen.

Ein durchaus gelungener und spannender Wettkampf ging in Willisau schlussendlich über die Bühne. «Dank dem reibungslosen Wettkampfablauf und den zahlreichen helfenden Händen konnte der Wettkampf zeitgemäss und erfolgreich durchgeführt werden», so Isabelle Christen vom OK des STV Willisau. Ein gemütlicher Ausklang in der Festwirtschaft beendete die SM-Challenge in der BBZ-Halle.

von Nadine Heller