Von Null auf Hundert innert sechs Tagen

MATCHVORSCHAU: Damen 1, 1. Liga Finalrunde, HV Herzogenbuchsee 2 – STV Willisau

Wann & Wo: am Sonntag, 19. Januar 2025, um 15 Uhr, Herzogenbuchsee Mittelholz

Vor dem Jahreswechsel schafften die Willisauer Handballerinnen phänomenal noch den Einzug in die Finalrunde. Sportchefin Stefanie Minder über entscheidende Momente und über Ziele in der zweiten Saisonhälfte.

Zehn Tage vor Heiligabend: Am 14. Dezember des vergangenen Jahres reist die Truppe von Jan Peter zu den Tabellenführerinnen nach Kriens. Im Wissen um die Ausgangslage: Ein Sieg in der Meiersmatt-Halle mit zwei Toren Differenz ist gefordert. Dann würden die Handballerinnen des STV Willisau die Krienserinnen aufgrund der besseren Tordifferenz überholen und doch noch in die Finalrunde einziehen. Nach umkämpften 60 Spielminuten steht es 23:25 – bei den Willisauerinnen brechen alle Dämme. «Die Freude und Erleichtung ist riesig gewesen. Und der Stein, der von unseren Herzen fiel, hörbar», erinnert sich Sportchefin Stefanie Minder zurück. Selbst das Trainerteam sei etwas emotional geworden. Und die mitgereisten Fans auf der Tribüne feierten und machten Lärm, als wäre es ein Heimspiel gewesen. “Das bleibt uns allen noch eine Weile in Erinnerung.”

Drei Spiele innert sechs Tagen

Jene Partie in Kriens war vielleicht symptomatisch für die Leistungen im Herbst: “Es war nicht alles rosig in der Vorrunde”, meint die Sportchefin. “Aber in den entscheidenden Momenten und Partien waren wir da.”

Gut fünf Wochen nach dieser frühzeitigen Bescherung starten die Handballerinnen des STV Willisau in die Finalrunde. Übermorgen Sonntag gastieren sie bei der zweiten Mannschaft des HV Herzogenbuchsee. Diese hat vor den Festtagen eine beeindruckende Serie hingelegt und zuletzt am 12. Oktober 2024 Punkte liegen gelassen. Bis sie vor Wochenfrist mit einem Remis in Olten in die Finalrunde starteten.

Für die Willisauer Handballerinnen geht es anschliessend Schlag auf Schlag weiter. Nach der Partie in Herzogenbuchsee empfangen sie am kommenden Mittwochabend das zweite Team des GC Amicitia Zürich, bevor drei Tage später bereits das nächste Heimspiel gegen Olten ansteht. Drei Spiele innert sechs Tagen: Ein Jahresauftakt von Null auf Hundert sei nicht zu unterschätzen und fordere die Spielerinnen sowohl physisch als auch mental, weiss Minder. Ein Taktieren hinsichtlich Energiereserven für die kommenden Aufgaben werde es aber nicht geben. “Wir haben einen breiten Kader und können ziemlich aus dem Vollen schöpfen. Gehen bei jemandem die Energiereserven aus, können wir rotieren.”

Befreit aufspielen

Die Qualifikation für die Finalrunde ist auch gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Ligaerhalt. Bleibt die Frage, welche Ziele die Handballerinnen des STV Willisau in der Finalrunde verfolgen? Sportchefin Minder: «In erster Linie können wir nun befreit aufspielen. Wir wollen die kommenden Spiele auch nutzen, um einige Dinge auszuprobieren und auch auf den Positionen zu rotieren.» Wer die Willisauerinnen und Cheftrainer Jan Peter jedoch kennt, weiss: Sie werden auch dort anknüpfen wollen, wo sie zehn Tage vor Heiligabend aufgehört haben: beim Punkten und Siegen.

Bericht: Ramon Marti

Stefanie Minder will mit ihren Teamkolleginnen auch in der Finalrunde punkten und in den entscheidenden Momenten da sein. (Foto vom 4.11.2023, Thomi Studhalter)