Matchvorschau

Damen 1, 1. Liga, SG ATV/KV Basel – STV Willisau // am Sonntag, 12.11.2023, um 16.00 Uhr, Basel Bäumlihof

Am heimischen «Super Saturday» vor Wochenfrist erkämpften sich die Willisauer Handballerinnen ihren ersten Saisonsieg. Übermorgen Sonntag sollen beim Tabellenführer Basel die nächsten Punkte her. Torhüterin Linda Bieri über die anhaltende Aufwärtstendenz und warum sie sich einst für die Goalie-Position begeisterte.

von Ramon Marti

Umarmungen, geballte Fäuste und Lachfalten: Freude und Erleichterung waren den Handballerinnen des STV Willisau ins Gesicht geschrieben, als am letzten Samstag in der heimischen BBZ-Halle die Schlusssirene ertönte und der erste Vollerfolg der laufenden Hauptrunde Tatsache war. Dies ausgerechnet beim Super-Saturday-Event der Handballriege: Vor prächtig gefüllter Tribüne bezwangen sie den Tabellenletzten HC Kriens mit 26:19 und liessen sich somit den ersten Zweier aufs Punktekonto gutschreiben.

«Fühle mich wohl»

Überzeugen konnte insbesondere auch Linda Bieri, die mit ihren zahlreichen Paraden und einer starken 43-prozentigen Abwehrquote massgeblich zum Erfolg beitrug. Druck durch die vielen Augenpaare auf der Tribüne habe sie keinen gespürt, im Gegenteil: «Das Publikum hat mich angespornt, gepusht und uns als Team zum Sieg getragen», schwärmt die erst 18-Jährige.

Ursprünglich von den Nottwiler Spono Eagles zugeflogen (und noch heute im Besitz einer TFL-Lizenz), steht Bieri nun seit rund 16 Monaten zwischen den Torpfosten bei den Willisauerinnen. Dass sie sich von Beginn weg wohl gefühlt hat, habe ihres Erachtens weniger mit dem jungen Durchschnittsalter ihrer Vorderleute als vielmehr mit der angenehmen Chemie innerhalb des Teams zu tun. Sei es beim «Garderoben-Apéro» oder an freien Wochenendtagen: «Wir pflegen auch nach und abseits der Trainingseinheiten einen engen Umgang miteinander.» Unschwer zu spüren, dass da längst auch Freundschaften entstanden sind und Gespräche geführt werden, die sich nicht nur um Deckungssysteme oder einstudierte Gegenstossvarianten drehen.

Veränderte Vorzeichen als im Hinspiel

Auch auf ihrer Position als Schlussfrau scheint sie sich wohl zu fühlen. Und doch mag bei manch einem unerfahrenen Handballzuschauer die Frage auftauchen, woher die Freude kommt, sich im Langarmdress von gegnerischen Wurfgeschossen blaue Flecken einzufangen? «Das weiss ich ehrlich gesagt auch nicht genau», lacht Bieri. «Meiner Cousine zufolge hatte ich einst nach einem U11-Turnier über eine schlechte Goalie-Leistung geklagt. Da wollte ich es eben besser machen.»

Es besser zu machen als im Hinspiel, das versuchen auch die Willisauer Handballerinnen übermorgen in Basel. Vor gut zwei Monaten empfingen sie die aktuellen Tabellenführerinnen und mussten eine 16:23-Auftaktniederlage hinnehmen. Die Ausgangslage sei damals aber eine andere gewesen, sagt Bieri. Es sei die erste Partie nach einer von vielen Abwesenheiten geprägten Sommerpause gewesen. Zudem mussten die Mechanismen unter dem neuen Cheftrainer Stefan Hänni erst zu greifen beginnen. Seit dem Hinspiel haben sich Bieri und Co. stetig steigern können. Was ausreichend Zuversicht gibt, um mit der Ambition auf zwei Punkte nach Basel und mit weiteren Lachfalten nach Hause zu fahren.

Linda Bieri (links) und Co. hatten am letzten Samstag gut lachen: Gegen Schlusslicht Kriens konnte am Super Saturday 2023 der erste Heimsieg der Saison gefeiert werden. (Foto: Thomi Studhalter)