Die Saisonvorschau des Willisauer Boten

*** Bericht des Willisauer Boten, Ausgabe vom 13. September 2024, Autor: Patrik Birrer ***

Damen 1, 1. Liga, STV Willisau – SG Muotathal/Mythen-Shooters // am Samstag, um 20.15 Uhr, Willisau Hallenbad SPZ

Morgen Samstagabend beginnt für die 1.-Liga-Handballerinnen des STV Willis-au die neue Meisterschaft. Das erste Ziel für den neuen Trainer Jan Peter ist klar: ein Rang in den Top 2 und damit verbunden die Qualifikation für die Finalrunde.

von Patrik Birrer

Am Ende kam doch noch alles gut: Obwohl die Willisauerinnen in der ersten Hälfte der vergangenen Saison alles andere als einen guten Eindruck hinterlassen hatten, schafften sie im Frühjahr den Ligaerhalt souverän. Der Trainerwechsel von Stefan Hänni zurück zu dessen Vorgänger Luca Peter zeigte die erhoffte Wirkung.

Wenn morgen Samstagabend mit dem Heimspiel gegen die SG Muotathal/Mythen-Shooters für die Willisauerinnen die neue 1.-Liga-Saison beginnt, steht schon wieder ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Es ist allerdings ein bestens bekanntes Gesicht: Jan Peter hat die Nachfolge seines jüngeren Bruders angetreten. Direkt gesucht habe er diese Aufgabe nicht, sagt der 29-Jährige. «Meine Idee war, im Trainerstaff bei der 1. Mannschaft der Damen eine kleinere Rolle zu übernehmen. Aber als sich keine Lösung abzeichnete, habe ich mich bereit erklärt, das Amt als Cheftrainer zu übernehmen.»

Ein enormes Pensum

Wer Jan Peter kennt, weiss: Er lebt für den Sport im Allgemeinen und für den Handball im Speziellen. Der ehemalige NLA-Spieler (HSC Suhr Aarau) ist Captain und Leistungsträger der 1. Mannschaft beim STV Willisau und engagiert sich darüber hinaus in verschiedenen Funktionen im Verein. Daneben ist er auf der Geschäftsstelle des HSC Suhr Aarau angestellt und beginnt kommende Woche an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen den Master of Science in Spitzensport. Wie bringt er all diese Aufgaben unter einen Hut? «Eine gute Frage», sagt Peter und lacht. Vieles sei eine Frage der Planung und der Einstellung. «Ich habe das zusätzliche Amt beim Frauen-Fanionteam ja nicht fahrlässig übernommen und kann einschätzen, worauf ich mich einlasse.»

Die Trainings mit den Frauen finden an jenen Abenden statt, an denen er selbst ohnehin schon in der Halle steht. Ausserdem leitet seine Co-Trainerin Michelle Mahler jeweils am Montag eine Übungseinheit. «Das war die Hauptbedingung für meine Zusage», erklärt Peter. Die Zusammenarbeit habe sich in den vergangenen Wochen bereits sehr gut eingespielt.

Handball leben

Jan Peter ist kein Mann für halbe Sachen. Und diese Leidenschaft und Hingabe verlangt er auch von den Willisauer Handballerinnen. Konkret: «Es reicht heute in der 1. Liga nicht mehr, nur ins Training und an die Spiele zu kommen. Ich verlange von meinen Spielerinnen, dass sie sich auch darüber hinaus mit dem Handball und unserer Spielphilosophie auseinandersetzen», erklärt Peter.

Doch besteht nicht die Gefahr, die Spielerinnen mit dieser Anspruchshaltung zu überfordern? «Am Ende kommen wir alle zusammen, um erfolgreich Handball zu spielen. Dann macht es automatisch mehr Spass.» Aber der Erfolg komme nicht einfach von allein. Er sei da, um Inputs zu geben und Lösungen aufzuzeigen. «Aber am Ende stehen die Frauen auf dem Platz und entsprechend müssen sie auch bereit sein, alles für den Erfolg zu tun.»

Mit der Vorbereitung auf die neue Saison ist Jan Peter grundsätzlich zufrieden. Die Trainingspräsenz und der -einsatz seien gut gewesen. Auch die Eindrücke aus den Testspielen stimmten ihn mehrheitlich zuversichtlich. Sie hätten viel im physischen Bereich investiert. In spielerischer Hinsicht sei ein funktionierendes Zusammenspiel zwischen Torhüterin und Abwehr entscheidend. «Das ist die Grundlage für unser angestrebtes Tempospiel. Unser Ziel wird sein, möglichst viele ‹einfache› Tore zu erzielen.» In diesem Zusammenhang lege er grossen Wert auf die Kommunikation. «Gerade in der Deckung, aber auch im Angriff, müssen wir uns ständig austauschen, uns gegenseitig unterstützen. Nur so können wir als Team an unsere Bestleistung herankommen.»

Die Finalrunde als Ziel

Im Kader der Willisauerinnen hat es nicht allzu viele Veränderungen gegeben. Neben Céline Stadelmann-Cranz – sie kehrte schon Ende der vergangenen Saison ins Team zurück – ist auch Denise Egli nach einer Babypause wieder mit dabei. Auf der Goalieposition ersetzt Aurelia Setz mit einer Talentförderlizenz Linda Bieri, die definitiv zu den Spono Eagles wechselt. Ebenfalls neu zum Team gestossen ist Lena Strebel (Olten). «Wir verfügen über ein breites, qualitativ gut besetztes Kader und eine gute Mischung», ist Jan Peter überzeugt.

Entsprechend formuliert der neue Willisauer Trainer das erste Saisonziel. «Wir wollen in die Finalrunde. Das wird in dieser sehr ausgeglichenen Gruppe kein Selbstläufer. Aber wenn wir unser Leistungspotenzial regelmässig abrufen, liegt das drin.»

Einen ersten Schritt auf dem Weg dahin wollen die Willisauer morgen Samstag zu Hause gegen die SG Muotathal/Mythen-Shooters machen. Jan Peter rechnet mit einer umkämpften Angelegenheit. «Sie verfügen über einige wurfstarke Spielerinnnen und haben mit dem Sieg im Cup über den höherklassigen LK Zug II gezeigt, was sie draufhaben. Aber wir werden uns nicht verstecken. Wenn wir den Willen aufbringen, dahin zu gehen, wo es wehtut, stehen unsere Chancen gut.»

Peilen den Einzug in die Finalrunde an: Rückraumspielerin Chiara Meier, Trainer Jan Peter und Co.