Nach einer durchzogenen Saison reisten die Willisauer Korbballerinnen am vergangenen Samstag für den finalen Spieltag nach Brugg AG. Im Gepäck mit dabei war einiges an Hoffnung, aber auch Nervosität im Hinblick auf die Wichtigkeit der anstehenden Spiele. Das Team lag auf dem neunten und damit auf einem Abstiegsplatz. Immerhin hatte es den Ausgang der Saison in der eigenen Hand: Drei Siege mussten her, um den Abstieg aus der Nationalliga B abzuwenden.
Im ersten Spiel der Schlussrunde traf der STV Willisau auf das Team aus dem thurgauischen Pfyn. Den Luzernerinnen gelang mit einem Treffer im ersten Angriff ein guter Start in die Partie. Daran konnte das Team direkt anknüpfen und bis zur Halbzeit eine klare Führung herausspielen. Eine Führung, die unangefochten bis zum Schlusspfiff mit 8:4 bestehen blieb. Insbesondere die starke Defensive der Willisauerinnen ist hierbei hervorzuheben. Und so klar hat sich ein Sieg in dieser Saison bisher noch kaum abgezeichnet. «Wir mussten für einmal nicht bis zur letzten Sekunde bibbern. Ich hatte das Gefühl, dass wir als Team noch einmal näher zusammengerückt sind und dadurch unser volles Potenzial abrufen konnten», sagt Teamcaptain Fabienne Mühlemann. Nach vielen bitteren Niederlagen waren diese zwei Punkte für die Hinterländerinnen ein Lichtblick und ein erster wichtiger Schritt im Kampf gegen den Abstieg.
Teamzusammenhalt als Schüssel des Erfolgs – das zeigte sich nach diesem Sieg. Somit galt es, treu nach dem Motto «Alle für alle», auch im Direktduell gegen das auf dem rettenden Rang 8 platzierten Nunningen als Team zusammenzustehen. Da die Solothurnerinnen ihr erstes Spiel des Tags verloren hatten, musste Willisau mit zwei Längen Vorsprung gewinnen, um den Ligaerhalt zu schaffen. Der enorme Druck bei dieser Ausgangslage sorgte bei den Willisauerinnen aber keineswegs für ein angespanntes Korbballspiel. Nein, noch kaum einmal diese Saison traten die Spielerinnen so selbstbewusst auf wie hier. Bereits nach zehn Minuten führte der STV Willisau mit 7:1, zur Pause bereits mit 11:1. Das setzte bei den jungen Spielerinnen ungeahnte Kräfte frei, sie spielten sich in einen regelrechten Rausch. Die Gegnerinnen wurden wortwörtlich überrannt. Manch einer mochte sich beim Blick auf die Resultatetafel die Augen reiben: Mit 19:6 siegten die Willisauerinnen so hoch wie noch kaum einmal. Und sie liessen keine Zweifel offen, dass sie in die zweitoberste Liga gehören. «Wir hatten diese Saison enorm Mühe mit der Chancenauswertung. Bei diesem Spiel gelang uns einfach alles: Weitwürfe, schöne Kombinationen und viele Konter. Die Freude am Spiel war auf wie neben dem Platz spürbar. Das war eine enorme Teamleistung», freut sich Mühlemann. Nach diesem zweiten Sieg war der Jubel bei den Willisauerinnen riesig und der Erhalt in der Nationalliga B geschafft.
Im allerletzten Spiel der diesjährigen Meisterschaft trafen die Luzernerinnen auf die letztplatzierten Spielerinnen aus Oberaach TG. Obwohl die Chancenverwertung nicht annähernd so gut war wie im zweiten Spiel, dominierten die Grafenstädterinnen nicht zuletzt dank einer starke Defensive die Partie. Mit einem Endresultat von 8:6 war die angesagte Sechs-Punkte-Runde geschafft.
Dank diesem Punktezuwachs konnte der STVW in der Endabrechnung gar noch Pfyn überholen und die Saison auf Rang 7 abschliessen. Dadurch findet eine durchzogene Saison ihren positiven Abschluss. «Ich bin unglaublich stolz auf unser Team und finde, wir konnten zeigen, dass wir in der Nati B am richtigen Ort sind», sagt Mühlemann.
An dieser Runde absolvierte Anja Sommerhalder ihr letztes Spiel als aktive Korbballerin. Sie beendet nach über 20 Jahren ihre Karriere. Die 31-Jährige wird weiterhin an der Seitenlinie dem Team erhalten bleiben. Wir danken Anja für alles! (ah)