Starke Leistungen, zahlreiche Zuschauende und ideale Bedingungen – das war das 51. Leichtathletik-Meeting in Willisau. Die Schweizer Topathleten Annik Kälin und Simon Ehammer wussten beim Saisoneinstieg zu überzeugen.
Bereits zum 51. Mal führte der STV Willisau am Samstag das Leichtathletik-Eröffnungsmeeting durch. Wie im Vorjahr sorgte Petrus für ideale äussere Bedingungen, welche die Athletinnen und Athleten zu nutzen wussten. Bereits im ersten Rennen des Tages kamen die zahlreich angereisten Zuschauenden in den Genuss, Simon Ehammer aus nächster Nähe in Aktion zu erleben. In einer Zeit von 13.95 Sekunden gewann der Appenzeller das Rennen über 110 Meter Hürden souverän. Im Diskuswerfen gelang ihm mit 39.94 Metern eine persönliche Bestleistung, während er im Hochsprung wie im Vorjahr die Höhe von 2.01 Meter übersprang. Im Kugelstossen erzielte er eine Weite von 14.49 Metern, ehe die Uhren im abschliessenden 300-Meter-Lauf nach 34.04 Sekunden stoppten. Insgesamt zeigte der Hallen-Weltmeister in allen Disziplinen solide Leistungen, womit er den Fünfkampf mit über 500 Punkten Vorsprung zu seinen Gunsten entschied. Seinen ersten Zehnkampf der Saison wird Simon Ehammer in zwei Wochen in Götzis bestreiten. Wie nahbar der bodenständige Appenzeller ist, bewies er nach getaner Arbeit: Geduldig erfüllte der 24-Jährige die Autogramm- und Fotowünsche der grossen und kleinen Fans.
Den Vierkampf der Frauen entschied Linda Bichsel (LV Thun) für sich, die insbesondere mit einer persönlichen Bestleistung über 100 Meter Hürden von 13.31 Sekunden und einer starken Zeit über 150 Meter von 17.63 Sekunden zu überzeugen wusste. Annik Kälin, EM-Bronzemedaillengewinnerin im Siebenkampf, liess den Hochsprungwettkampf nach einer Zeit von 13.62 Sekunden über die Kurzhürden aus. Anschliessend gelangen ihr sowohl im Kugelstossen mit einer Weite von 14.23 Metern als auch über 150 Meter mit einer Zeit von 17.48 Sekunden persönliche Bestleistungen. Somit scheint auch die Bündnerin bestens gerüstet für den ersten Siebenkampf der Saison in Götzis.
Cyrill Amhof übertrifft die U20-WM-Limite
Grosser Beliebtheit erfreut sich Jahr für Jahr der Sprintcup bestehend aus je einem Lauf über 60, 100 und 150 Meter. Dem war auch in diesem Jahr so. Bei den Frauen konnte sich wie im Vorjahr die Nachwuchshoffnung Fabienne Hoenke (LV Fricktal) als Tagesbeste feiern lassen, während sich bei den Männern Roman Gaull von der LV Winterthur knapp gegen die Konkurrenz durchsetzte. Die schnellsten Zeiten über 100 Meter erzielten derweil Céline Bürgi (LV Thun) mit 11.51 Sekunden und Lucien Kern (BTV Aarau Athletics) in 10.49 Sekunden. Für ein grosses Ausrufezeichen sorgte Cyrill Amhof vom LC Luzern. Der 18-Jährige erzielte bei seinem ersten Wettkampf mit dem 800 Gramm schweren Speer eine Weite von 68.99 Meter. Damit übertraf der Absolvent des Sport-KVs, der seit einem Jahr mit dem Altbüroner Rolf Bättig zusammenarbeitet, die Limite für die U20-Weltmeisterschaften in Lima um fast einen Meter. Mit Sven Rymann (LA Nidwalden) in 14.30 Sekunden und Nils Grob (TV Teufen) in 14.38 Sekunden konnten gleich zwei Athleten die U18-EM-Limite über 110 Meter Hürden erfüllen.
Raphael Huber vom STV Willisau eröffnete seine Saison am Heimmeeting mit einer Weite von 7.32 Meter. «Nach einer tollen Vorbereitung und einem miserablen Abschlusstraining fehlte mir zu Beginn des Wettkampfes noch etwas das Vertrauen. Beim vierten Sprung konnte ich den Versuch aus unerklärlichen Gründen nicht richtig zu Ende führen und zog mir dabei eine leichte Verletzung am Hamstring zu. Ich hoffe, dass es sich lediglich um ein muskuläres Problem handelt, welches ich schnell in den Griff bekomme», so der Ettiswiler, welcher den Wettkampf anschliessend abbrechen musste. Im Verlauf der Saison möchte er den ILV-Rekord, der gleichzeitig auch Vereinsrekord ist und bei 7.58 Meter steht, verbessern. «Längerfristig sind Sprünge um 7.70 Meter herum das Ziel. Ich bin optimistisch, dass ich auf einem guten Weg bin.» Solide Leistungen, auf denen sich aufbauen lässt, zeigten auch die vielen Nachwuchshoffnungen vom TV Grosswangen, dem TV Dagmersellen, dem STV Nebikon, dem STV Altbüron dem STV Roggliswil sowie vom STV Willisau.
Positiv fiel auch das Fazit von OK-Präsidentin Marlen Baumgartner aus. «Es war ein tolles Meeting mit vielen Zuschauenden, zahlreichen Startenden aus der Region und einer genialen Stimmung. Dass ein so nahbarer Weltklasseathlet wie Simon Ehammer auch in diesem Jahr auf dem Willisauer Schlossfeld startete, war ein Highlight. Auch die Organisation klappte wunschgemäss und wir dürfen insgesamt auf einen rundum gelungenen Wettkampf zurückblicken.»