Nach den durchzogenen vier Spielrunden galt es für die Willisauerinnen am Sonntag ernst. Um vom Abstiegsplatz in der Nationalliga B weg zu kommen, mussten an der zweitletzten Spielrunde in Erschwil Punkte her. Mit der Ernsthaftigkeit der Situation im Kopf starteten die Spielerinnen furios in den Spieltag. Gegen Unterkulm zeigten sich die Willisauerinnen in alter Stärke und traten mit viel Selbstbewusstsein auf. Gleich in den ersten drei Angriffen gelangen drei Treffer und schon lag das Team nach kurzer Zeit in Front. Die Luzernerinnen blieben aktiv im Angriff, legten weiter vor. Als sie nach der Pause ein wenig einbrachen und die Aargauerinnen auf einen Korb herankamen, behielt der STVW die Ruhe und konnte nochmals eine Schippe drauflegen. In der Verteidigung hatte das Team die grossgewachsene Centerspielerin im Griff und spielte in der Offensive mit viel Geduld. So resultierte am Ende der deutlichste Sieg dieser Saison der Willisauerinnen mit 10:6. «Wir haben das Spiel nie aus der Hand gegeben und uns im Angriff im Vergleich zu den letzten Partien deutlich steigern können. Das war eine starke Teamleistung», sagte Spielertrainerin Jasmin Bürli nach dem Spiel.

Mit viel Euphorie trat das Team gegen Täuffelen 2, das aus Routiniers und jüngeren Spielerinnen bestand, an. Doch deren Spielmacherinnen übernahmen sogleich das Zepter und konnten mit ihrer Routine vorlegen. Nach dem ersten Schock erwachten auch die Willisauerinnen und versuchten vor allem, gegen die offensive Verteidigung mit Kombinationen über die Mitte zu reüssieren, was zwischenzeitlich gut gelang. Zur Pause war der Spielstand ausgeglichen. Die Partie war körperlich und intensiv. Der STVW kämpfte, spielte lange Angriffe, doch zu wenig kam er zum Abschluss. Mit einem Korb Vorsprung für die Gegnerinnen ging es in die Schlussphase, in der die Willisauerinnen nochmals den Ball erobern konnten. Doch sie belohnten sich nicht, der letzte Schuss fand den Weg in den Korb nicht. «Eine ärgerliche 7:6-Niederlage – wir waren voll dran, doch konnten das Spiel nicht auf unsere Seite zwingen. In der zweiten Halbzeit haben wir wohl zu wenig den Abschluss gesucht», bilanziert Bürli.

Auch in der letzten Partie konnten die Willisauerinnen das Spielgeschehen zu wenig auf ihre Seite zwingen. Zwar gelangen den Hinterländerinnen gegen Wolfenschiessen ganze elf Treffer, was diese Saison kaum einmal gelang. Doch zu oft konnten die Nidwaldnerinnen, die aktuell auf den Medaillenrängen liegen, über die grossgewachsene Centerspielerin korben. Den Unterschied machten sie zu Beginn der Partie, als sie früh mit 4:1 in Führung gehen konnten. «Wir liessen uns in dieser Phase zu sehr von ihrer ruhigen Art im Angriff anstecken und powerten im Angriff zu wenig», sagt Bürli. Als die Willisauerinnen sich im zweiten Umgang wieder bis auf einen Korb nähern konnten, kamen die Emotionen hervor – und wie. Nach einem Entscheid des Schiedsrichters gegen die Grafenstäderinnen gingen die Wogen hoch, was dieser sogleich mit einer Mannschaftsverwarnung und einer Zwei-Minuten-Strafe quittierte. In Unterzahl kämpften die Willisauerinnen beherzt, doch dadurch, dass man die Räume in der Defensive öffnete, um wieder den Ball erobern zu können, konnte Wolfenschiessen die Führung konstant halten. Mit 13:11 ging die Partie schliesslich verloren.

Doch die positive Nachricht: Da Nunningen, welches derzeit auf Rang 8 liegt, keine Punkte an diesem Sonntag einfahren konnte, rückt der STVW in der Tabelle wieder auf zwei Zähler an die Solothurnerinnen heran. Und da es in der Schlussrunde in zwei Wochen noch zum Direktduell kommt, können sich die Grafenstädterinnen noch aus eigener Kraft retten. Bürli sagt: «Wir haben es noch in den eigenen Händen. Das gibt uns nochmals positive Energie in den Trainings, um uns für den entscheidenden Tag vorzubereiten.» (fmü)