von Patrik Birrer
Morgen Samstag und übermorgen Sonntag ermitteln die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten des Landes in Bellinzona die diesjährigen Aktiv-Schweizer-Meister. Beim Highlight der nationalen Leichtathletiksaison mischt auch ein Trio mit Bezug zur WB-Region mit.
Wenn morgen Samstag und übermorgen Sonntag im Stadio Comunale in Bellinzona die Aktiv-Schweizer-Meisterinnen und -Schweizer-Meister erkoren werden, wollen sich Fabienne Müller, Raphael Huber (beide STV Willisau) und Lisa Stöckli (LR Gettnau) von ihrer besten Seite zeigen.
Besonders gespannt darf man auf den Auftritt von Fabienne Müller sein. Die 17-jährige Oberkircherin hat in diesem Jahr fast ohne Ausnahme überzeugt. Nach drei U20-Schweizer-Meister-Titeln im Frühjahr (über 1000 Meter in der Halle, im Crosslauf und über zehn Kilometer auf der Strasse), senkte sie ihre persönliche Bestleistung über 800 Meter im Verlauf der Saison mehrmals und unterbot die Limite für die U20-EM in Jerusalem (7. bis 10. August) deutlich. Nach einer längeren Wettkampfpause und einer intensiven Trainingsphase verbesserte sie vor gut einer Woche in Luzern auch ihre Bestleistung über 1500 Meter klar und sicherte sich eine zweite Limite für die U20-EM. In Israel wird Fabienne Müller jedoch nur über eine Distanz an den Start gehen. Welche dies sein wird, entscheidet sie zusammen mit ihrem Team in den nächsten Tagen.
Den Final im Blick
Zunächst steht für Fabienne Müller aber die Teilnahme an der Aktiv-SM in Bellinzona an. Morgen Samstagabend bestreitet sie den Vorlauf über 800 Meter. «Ich will mein Bestes geben und mein Rennen mit viel Freude bestreiten. Mit einem Platz im Final wäre ich sehr zufrieden», sagt sie. Acht Läuferinnen qualifizieren sich für den Final am Sonntag: Es sind das je die drei Erstklassierten beider Vorläufe sowie zusätzlich die zwei zeitschnellsten Athletinnen. Gemäss Roland Christen, Chef Sport beim STV Willisau, wird es für Fabienne Müller im Vorlauf primär darum gehen, ein taktisch kluges Rennen zu laufen. «Fabienne wird es bevorzugen, wenn sie die Qualifikation für den Finallauf nicht erst auf den letzten Metern herbeiführen muss», sagt Christen. In einem allfälligen Final würden die Karten dann völlig neu gemischt. «Je schneller das Rennen wird, desto besser für Fabienne. Je nachdem sollte ein Platz in den Top 5 möglich sein», gibt sich Roland Christen zuversichtlich.
Huber ohne grosse Ambitionen
Ebenfalls am Samstag im Einsatz steht Weitspringer Raphael Huber. «Die letzten Wochen waren schwierig und kompliziert in vielerlei Hinsicht. Deshalb reise ich ohne grosse Erwartungen ins Tessin», so der 27-Jährige, der mit einer Saisonbestweite von 7.25 Metern auf Rang 8 der Meldeliste liegt und trotz suboptimaler Vorbereitung absolut mit der Finalqualifikation (Top 8) liebäugeln darf.
Eine solche dürfte für Lisa Stöckli ein etwas gar hochgestecktes Ziel sein. Die Grosswangerin startet am Samstag über 400 Meter. Als Zwölfte der Meldeliste wäre der Vorstoss in den Final der Top 6 eine äusserst positive Überraschung.