Tagesbericht vom Donnerstag, 11. Juli 2024
Das emsige Morgengemurmel täuscht nicht über die quer über den schokopulverisierten Zmorgentisch zu spürende Anspannung der Halblinge hinweg, die sie vor dem abendlichen David-gegen-Goliath-Duell unter den Nutella-Nägeln kitzelt. Verzweifelt werden bereits erste Versuche unternommen, die Fussballgötter mit opferdarbringenden Birchermüsliresten wohlwollend zu stimmen. Denn heute ist wieder einmal der Tag der Tage: Wenn selbst bei einigen Leitenden der sonst gegen Ende Woche doch eher gemütliche Morgenpuls in leicht erhöhten Frequenzen durch die Arterien donnert, dann bittet am Abend die Trillerpfeife wieder zum Leitermatch-Tanz!
Aber alles zu seiner Zeit! Inspiriert von unseren Gault-Millau-Pürierprofis in der Lagerküche werden die Namenslisten in den Sportfächern heute einmal zünftig dürengeschüttelt. Fernab der eigenen Kerndisziplinen übernehmen einige Andy Schmids heute die Aufgabe des Rundbahn-Löcherns, während die gestern noch natifugenden Muskelmänner auf graziösen Solo-Ringkampf wechseln und ihre tägliche Magnesiumportion für einmal an Händen und Hallenboden verteilen. Die posierenden Tanzbeinschwingerinnen bilden sich beim Burgenvölki zu eidgenössisch diplomierten Ruinenbauern aus, während jene mit kleineren Schuhnummern und tiefer gelegenen Nasenflügeln beim Hochweitsprung das Abheben versuchen und dadurch ihren Wachstumswünschen Ausdruck verleihen. Und ebenfalls noch einstempeln darf heute die FVT-Korbballfraktion, die so ziemlich alle Körbe voll zu tun hat.
Mit Ausnahme der stoffigen Kuschelkumpanen auf den bei diesen schwülen Temperaturen durchgeschwitzten Kissenbezügen – sind im Lagerhaus eigentlich keine Haustiere erwünscht. Den Wienerli-Siedern und Brötli-Bäckern aus der Hot-Dog-Fabrikation wurde mit ihrem Heissen Hund dennoch bereits heute eine Ausnahme gewährt, da morgen wohl ohnehin der eine oder andere Muskel-Kater durch die Gänge streifen wird.
Nach der kollektiven Magenfülleten geht’s zu Bilderbuchwetter auf den Giessenparker millimetergenau gescherten Rasen, auf dem ein olympischer Super-10-Kampf auf unsere Gladiatoren wartet. 12 Delegationen streiten in 10 kreativen, hitzigen und schwitzigen und durchaus auch nassen Disziplinen, die auch das Beherrschen der sieben STV-Riegen auf den Prüfstand stellen, um Ährenkranz und Edelmetall. Die Elastizität junger Hüftgelenke wird bei der Suche nach dem Spagat-Champion ermittelt; bei den gymnastischen Akrobatikübungen werden kurzerhand die Pyramidenbauer von Gizeh in den Schatten gestellt und beim olympischen Lattenschiessen unter Aufsicht von Handball-Guru Limi the Macher üben sich die Jungspunde schon mal im abendlichen Aluminiumtreffen.
Das perfekte Stichwort, um sich nach dem genudelten Pastaplausch und mit kohlenhydradisierten Waschbrettbäuchen allmählich in Richtung Bad Ragazzer Katakomben zu verschieben und von Seiten Leertastentrümmeler und Dauerschleifen-Knipserin den frühzeitigen Redaktionsschluss anzukünden. Wir lesen uns morgen wieder – ciao, ciao, (Bad) Ragazzi!
******* EPILOG *******
Drei Stunden später ist die Demütigung erneut vollbracht – eine am Ende kristallglasklare 5:2-Klatsche haben die Salamitaktiker in ihren Träumen zu verarbeiten. Eine ausführliche Berichterstattung mit den anschaulichen Details folgt im morgigen separaten Leitermatchbericht.
FVT – olé!